Hemsbach schafft die kleine Sensation
Beim Verbandsrundenkampf der nordbadischen Oberliga war der KSV Ketsch zu Gast beim KSV Hemsbach. Für die Ringermannschaft aus Hemsbach blieb da nur die Außenseiterrolle, da die Gäste aus Ketsch aktuell den dritten Rang in der Tabelle belegen. Umso mehr konnte man sich daher gemeinsam mit den Zuschauern über das Endergebnis freuen, denn es gelang den Hemsbachern überraschend mit 18:15 zu gewinnen.
Hemsbach. Optimistisch aber dennoch verhalten startete man aus Hemsbacher Sicht in die Begegnung, denn man kannte die starken Gegner aus Ketsch. Aber bereits die erste Begegnung machte Mut. Nach seinem verletzungsbedingten Ausfall konnte Sergen Karakaya nun seinen zweiten Kampf absolvieren und bot direkt einen absolut sehenswerten Kampf. Im Duell gegen Bodo Ebele zeigte sich Karakaya als klar aktiverer Ringer, wodurch er sich mit viel Geduld den 6:2 Punktsieg erkämpfte. Und ebenso gut ging es für die Hemsbacher auch weiter. Schwergewichtler Dilyaver Zaid zeigte sein technisches Können indem er seinen Gegner noch in der ersten Runde nach einem Schleuderwurf auf beide Schultern zwang. In der 61kg Klasse konnte dann auch Blerim Hyseni im für ihn gewohnten freien Stil antreten und bot so einen ausgeglichenen Kampf gegen den starken Kai Schuler. Dennoch konnte der Gast in dieser Begegnung besser punkten und Hyseni musste sich nach Ablauf der Zeit knapp geschlagen geben. Im 98kg-Limit kam es dann zur eher ungleichen Begegnung zwischen dem stilfremd antretenden Ahmet Güner und Hikmet Akyol aus Ketsch. Zwar konnte der Hemsbacher gute Akzente setzen und bewies technische Vielseitigkeit, aber eine Niederlage nach technischer Überlegenheit war am Ende nicht abzuwenden. Dann jedoch folgte die Überraschung des Abends. Der erst 15-jährige Feriz Hyseni konnte nach einem Rückstand von sieben Punkten einen Konter durchsetzen, woraufhin er nichtsmehr anbrennen ließ. Unter Jubeln der Hemsbacher Mannschaft klopfte der Schiedsrichter den Kampf wegen des Schultersieges zugunsten der Hemsbacher ab. Damit kam es zum 10:6 Zwischenstand für die Heimmannschaft, bevor Onur Salih nach der Kampfpause für den KSV auf die Matte ging. Im Kampf gegen Kevin Schnepf fiel Salih das Punkten zu Beginn schwer, er kam aber zunehmend besser in die Begegnung und verkürzte sogar kurz vor dem Abpfiff noch den Rückstand, unterlag aber dennoch nach Punkten. Von diesem Ehrgeiz motiviert ließ Alp Güner seinem Gegner erst gar keine Chance. Der Hemsbacher erkämpfte sich nach gerade einmal 50 Sekunden den souveränen Schultersieg. Unglücklich hingegen lief es für Erkan Denel, der nach eigener Aktion in einen Konter seines Gegners fiel, aus welchem er sich nichtmehr berfreien konnte. Kurz vor Schluss entschieden also die beiden Begegnungen der 75kg Klasse über den Ausgang des Abends. Ülgen Karakaya konnte im griechisch römischen Stil gegen Christoph Ries eine starke kämpferische Leistung abliefern. Jedoch konnte sein Kontrahent ab der fünften Kampfminute nochmals das Tempo erhöhen und sich einen letztendlich deutlichen Punktsieg erkämpfen. Damit kam es zum letzten Einzelkampf des Tages, in dem Lukas Rettig gegen Daniel Mächtel antrat. In einem hart geführten Kampf konnte Rettig seine Vorteile nutzen und die Begegnung vorzeitig durch einen technischen Überlegenheitssieg beenden. Damit stand das Endergebnis fest und der jungen Hemsbacher Mannschaft gelang mit einem 18:15 Heimsieg über den KSV Ketsch die kleine Sensation.
