KSV Hemsbach gegen KSV Malsch
Unentschieden im Saisonendspurt
Im Abstiegskampf der nordbadischen Oberliga empfing der KSV Hemsbach zuhause die Ringermannschaft des KSV Malsch. Das Duell zwischen den beiden Mannschaften endete mit einem spannenden 19:19.
Den Beginn in die Partie bestritt wieder einmal der erst 15-jährige Bener Kaya. Der Nachwuchssportler des KSV findet zum Ende der Saison immer besser in seine Kämpfe und konnte so nach dem letztwöchigen Sieg in Weingarten auch in dieser Woche durch einen Schultersieg vier Punkte für das Konto der Hemsbacher sichern. Bei den Schwergewichtlern traf Patric Horneff auf Andreas Rohmer. Hier konnte der Vertreter aus Malsch dem Hemsbacher mit 8:0 Punkten einen Arbeitssieg abnehmen, jedoch nicht die vollen Punkte einfahren. Anders lief es hingegen in der Klasse bis 61kg bei dem aus taktischen Gründen im freien Stil antretenden Sergen Karakaya. Gegen Abdullah Rahime bewies der Hemsbacher neben Geschick in einer fremden Stilart das bessere Durchhaltevermögen und siegte kurz vor Ablauf der Kampfzeit bei einem Stand von 19:4 auf Schulter. Diese frühzeitige 8:3 Führung der Hemsbacher gelang es den Gästen allerdings durch zwei Siege in den Gewichtsklassen bis 98 und 66kg aufzuholen. Zunächst unterlag Peter Mülbert einem stark auftretenden Jonas Huber durch technische Überlegenheit, ehe Kevin Fluh gegen den international erfahrenen Maxim Canter ohne Chancen blieb und ebenfalls technisch überhöht verlor. Einen weiteren Sieg zugunsten der Gäste fuhr Martin Mohacsi gegen Dominik Weickinger ein, wodurch die Hemsbacher beim zwischenzeitlich 8:15 den Anschluss zu verlieren drohten. Wieder auf Spur brachte den KSV Alp Güner. Er erkämpfte sich gegen Mario Matha einen 9:1 Punktsieg und damit 3 wichtige Zähler für den Gesamtpunktestand Hemsbachs. Somit konnte sich bereits der nächste Kampf entscheidend auf das Gesamtergebnis auswirken. Jedoch musste Kai Nischwitz in der folgenden Begegnung den konditionellen Vorteilen seines Gegners Tribut zollen und kurz vor Ende der Kampfzeit eine vorzeitige Niederlage hinnehmen. Damit lag Malsch mit 8 Punkten uneinholbar in Front, aufschließen konnte die Hemsbacher aber durch Siege von Ülgen Karakaya und Lukas Rettig. Beide Sportler sammelten durch Schultersiege in den Klassen bis 75kg die vollen Punkte, wodurch sich die beiden Mannschaft beim Einstand von 19:19 trennten.
SVG Weingarten gegen KSV Hemsbach
Spitzenleute machen den Unterschied
Beim Aufeinandertreffen des KSV Hemsbach mit dem SVG Weingarten blieb ein Sieg für die Mannschaft der Hemsbacher weiterhin aus. Gute Leistungen brachten die Hemsbacher dennoch auf die Matte, den ausschlaggebenden Unterschied bei der 13:20 Niederlage machte lediglich der Einsatz von Weingartens Bundesligaringern, gegen welche die Hemsbacher nicht ankamen.
Erwartungsgemäß schwierig hatte es Bener Kaya gegen Weingartens Nachwuchstalent Jeremy Weinhold. Von dessen Punktführung unbeeindruckt gelang es dem Hemsbacher aber seinen Gegner in Runde zwei nach einem Wurf zu schultern und so für einen erfolgreichen Auftakt in die Begegnung zu sorgen. Im Schwergewicht kämpfte daraufhin Patric Horneff gegen Janosch Höfling um jeden Punkt. Dadurch konnte er den Kampf gegen seinen 30kg schwereren Kontrahenten mit einer Punktniederlage über die Zeit bringen. In der Klasse bis 61kg blieb Samet Müharem gegen den bundesligaerprobten Alexandru Chirtoaca ohne Chance. So auch Peter Mülbert in der Begegnung mit David Hirsch. Hier siegte letzterer durch mehrere Würfe aus der Bodenlage mit technischer Überlegenheit. Einen Punktsieg zugunsten Hemsbachs sicherte Sergen Karakaya, der sich in der Klasse bis 66kg gegen Ali Beschtoew durchsetzte. Weitere Punkte sammelte daraufhin Lukas Rettig, welcher den KSV im Limit bis 86kg erneut erfolgreich vertrat. So auch Alp Güner, der wiederholt souverän auftrat und nach knapp zwei Minuten einen Schultersieg erkämpfte. Durch diesen Erfolg lag der KSV zwischenzeitlich mit 13:11 in Führung. Diesen knappen Vorsprung konnte Mykhailo Rudoi jedoch zugunsten des SVG wieder einholen. Er besiegte Erkan Denel durch technische Überlegenheit. In den weiteren Begegnungen bis 75kg musste Kai Nischwitz die Überlegenheit von Weingartens Spitzenringer Ionut Panait anerkennen, bevor Ülgen Karakaya stilfremd auf Usman Beschtoew traf. Hier lieferte der Hemsbacher einen sehenswerten Kampf, konnte sich aber im freien Stil gegen seinen Konkurrenten nicht durchsetzen. Mit einem knappen 6:8 Verlust in der letzten Begegnung endete der Oberligakampf mit 13:20 für den SVG.
Sondertraining mit Olympiasieger
Olympiasieger Taha Akgül besucht KSV Hemsbach im Training
Der türkische Olympiasieger im Ringen, Taha Akgül, nahm in den vergangenen Tagen an einem Sondertraining in Hemsbach teil. Zu verdanken ist dieser Besuch dem Schülertrainer des KSV, Ismail Güner, welcher den Kontakt zu dem Ausnahmesportler herstellte. Taha Akgül steht derzeit in der deutschen Ringer-Bundesliga für die RKG Reilingen-Hockenheim auf der Matte, 2016 gewann er in Rio die olympische Goldmedaille bis 125kg im freien Stil.
Der im türkischen Sivas geborene Taha Akgül wurde bereits 7 mal Europameister, 2 mal Weltmeister und siegte 2016 bei den olympischen Spielen in Rio. Zudem gewann er alle weiteren möglichen Titel im Ringen mindestens einmal. Neben seiner Karriere als aktiver Ringer steht auch in seiner akademischen Laufbahn der Sport im Vordergrund. Nachdem er sein Sportstudium erfolgreich abgeschlossen hat, promoviert er gerade an der Cumhuriyet Universitesi in Sivas zum Thema Sportwissenschaften.
Durch die Einladung des Spitzensportlers zum Training versuchen die Verantwortlichen des KSV dem Ringernachwuchs Vorbilder nahezubringen. Dies ist in anderen Sportarten nur schwer oder kaum möglich. Mit gutem Beispiel voran hieß es dann auch beim Training, welches Akgül selbst leitete. Davon gab es allerdings für die jungen Sportler des KSV noch die Möglichkeit, einige fragen an den Goldolympioniken zu stellen.
Einige dieser Fragen lauteten wie folgt:
F: Wie oft trainierst du am Tag?
A: Vor den Wettkämpfen 2-3 mal am Tag.
F: In welchem Alter hast du mit dem Ringen angefangen?
A: Erst mit 12 Jahren, was in der Türkei aber nicht außergewöhnlich ist.
F: Warst du vor deinem Finalkampf in Rio aufgeregt?
A: Ich war sehr aufgeregt und konnte während des gesamten Wettkampfs bis zum Finale 7 Stunden lang nichts essen.
F: Welche sind deine Spezialtechniken?
A: Im Standkampf ist der Beinangriff und in der Bodenlage die Beinschraube meine Spezialtechnik.
Nach der Fragerunde und intensivem Aufwärmen unter der Leitung von Taha Akgül, komplettierten die Vorführung seiner Spezialtechniken und einige Trainingskämpfe mit den Nachwuchsringern das Training. Abschließend gab es noch die Gelegenheit, sich eine Autogrammkarte unterschreiben zu lassen sowie gemeinsame Bilder mit dem Ringerstar zu machen. Die KSV Verantwortlichen bedankten sich nach dem Training mit einigen Geschenken bei Akgül für sein Kommen.
Der Gastronomiebesitzer und Unterstützer des KSV Hemsbach Ergün Umur hatte die Vereinsvertreter, Taha Akgül und den Profiboxer Hüseyin Cinkara am Abend noch zu einem Essen in seinem Restaurant in die Heidelberger Bahnstadt eingeladen. In sportbetonter Runde teilten die beiden Topathleten dabei Erfahrungen und Erlebnisse ihrer Karriere mit den Beteiligten.